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Stanford Prison Experiment

Par   •  26 Novembre 2017  •  6 691 Mots (27 Pages)  •  578 Vues

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Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter übernahm die Rolle des Gefängnisdirektors und Zimbardo selbst den Supervisor (Zimbardo et al 1973).

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Die Regeln im Gefängnis

Am Tag vor dem Experiment wurden alle Wächter zu einer Versammlung geladen, bei der sie ausschließlich die Anweisung bekamen keine physische Gewalt ausüben zu dürfen. Den Wächtern wurde nahegelegt, dass sie für das ordnungsgemäße Funktionieren des Gefängnisses verantwortlich sind und sie das Gefängnis so führen können wie sie es möchten. Ihre Aufgabe bestand grundsätzlich darin, einen vernünftigen Grad an Ordnung innerhalb des Gefängnisses aufrechtzuerhalten, um die Funktionalität und Effektivität zu gewährleisten.

Die Gefangenen wurden nur angewiesen zu Hause auf den Beginn des Experiments zu warten. Ohne Vorwarnung wurden Sie dann von der Palo Alto Polizei zu Hause für einen bewaffneten Raubüberfall verhaftet und ins Simulationsgefängnis überführt (Zimbardo et al 1973).

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Der Verlauf des Experiments

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Ankommen im Gefängnis

Die Gefangenen wurden von der Palo Alto Polizei zu Hause mit Handschellen verhaftet und in das Polizeipräsidium gebracht. Dort wurden die Fingerabdrücke eingelesen, Bilder gemachen und den Gefangenen ihre Rechte vermittelt. Sie wurden durchsucht, gefesselt und mit gebundenen Augen ins Simulationsgefängnis überführt. Im Gefängnis angekommen wurden die Gefangenen ausgezogen und mit Anti-Läuse und Anti-Parasiten Produkten gewaschen. Die Wächter gaben ihnen dann die neue Identität sowie Kleidung (Zimbardo et al 1973).

Der Gefängnisdirektor begrüßte die Gefangenen mit der folgenden Rede:

„Wie ihr wohl schon wisst, bin ich euer Anstaltsleiter. Ihr habt euch alle als unfähig erwiesen, am Leben der Gemeinschaft teilzunehmen. Irgendwie fehlt euch das Verantwortungsgefühl, das von jedem anständigen Bürgen dieses großen Landes zu erwarten ist. Als Beamte des Strafvollzugs in dieser eurer Anstalt werden wir euch helfen, diese bürgerlichen Verantwortungen zu lernen. Die Anstaltsordnung habt ihr schon gehört. Bald wird davon ein Exemplar in jeder Zelle ausgehängt. Von euch wird erwartet, dass ihr die Anstaltsordnung auswendig lernt und sie paragraphenweise aufsagen könnt. Wenn ihr diesen Vorschriften folgt, keine Unruhe stiftet, eure Missetaten bereut und diese angemessene Reue auch zeigt, werden wir uns bestens verstehen“ (Zimbardo et al 1973, S. 17).

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Der Ablauf des Experiments

In der ersten Nacht um 02.30 Uhr wurden die Gefangenen brutal mit der Trillerpfeife aufgewacht und zur Zählappelle gerufen. Zählappellen fanden mehrmals pro Schicht statt. Die Zählappelle sollten dazu dienen die Gefangenen an ihre Identifikationsnummer zu gewöhnen. Außerdem sollte diese Methode den Gefangenen deutlich machen, welche Macht und Kontrolle die Wächter haben.

Anfangs nahmen die Gefangenen die Zählappelle nicht ernst und sahen diese Prozedur eher als spaßig an. Die Wächter konnten hier jedoch ihre Rolle und Autorität testen und die Weichen für ein effektives zukünftiges Verhalten stellen. Dies war auch der Anfang zahlreicher Konfrontationen zwischen den Wächtern und Gefangenen. Um die Gefangenen im Falle von Respektlosigkeit und Missachtung von Regeln zu bestrafen, wurden die Gefangenen gezwungen Liegestützen zu machen (Zimbardo et al 1973).

Nach einem ruhigen ersten Tag kam es am zweiten Tag zu einem Aufstand. Die Gefangenen hatten ihren Nylonstrumpf ausgezogen, ihre Nummer entfernt und sie barrikadierten die Zellen mit Betten. Zudem nahmen Beschimpfungen und weiteres respektloses Verhalten der Gefangenen gegenüber den Wächtern zu. Zusammen mit den anderen Wächtern, die um Verstärkung gerufen wurden, entschieden die Wächter Gewalt mit Gewalt zu bekämpfen, um die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen. Betten und Kleidung wurden aus den Zellen entfernt und die Anführer des Aufstandes in das „Loch“ gesperrt. Die Kontrolle konnte mit der Kraft von allen neun Wächtern wieder hergestellt werden, doch es war eine Lösung nötig auch mit nur drei Wächtern die Kontrolle zu behalten.

Die Wächter folgten der fortan der Taktik: „Versuchen wir es doch mit psychologischer Taktik statt mit physischer Gewalt“ (Zimbardo et al 1973, S.24). Es wurde eine Vorzugszelle eingerichtet, in der die drei Gefangenen mit dem geringsten Anteil am Aufstand untergebracht wurden. Folglich wurde zwischen „guten“ und „schlechten“ Zellen unterschieden. Gefangene in der „guten“ Zelle erhielten ihre Betten sowie Kleidung zurück und durften sich waschen. Auch beim Essen wurde differenziert und Gefangene in der „guten“ Zelle bekamen hochwertigeres Essen. Um die Solidarität zu brechen wurden die Gefangenen in der „guten“ Zelle jeden halben Tag ausgetauscht. Darüber hinaus wuchs die Solidarität unter den Wächtern, was auch zu einer immer größer werdenden Kontrolle über die Gefangenen führte. Ein Drittel der Wächter hatte sogar ein sadistisches Verhalten.

Während den Zählappellen wurden die Gefangenen nur noch mit körperlichen Strafen gequält, wurden öfters gezwungen ihre Kleidung auszuziehen und mussten sexuelle Demütigungen ertragen. Das Gefängnis wurde unhygienisch, denn der Gang zur Toilette wurde nur noch selten erlaubt – es wurde vielmehr zu einem Privileg. Nachts bekamen sie Eimer, die zum Urinieren und Defäkieren genutzt wurden sollten.

Am dritten Tag wurde eine Besuchsstunde für Eltern und Freunde eingerichtet. Um der Sorge von Zimbardo vorzubeugen, dass die Eltern nach dem Besuch und die Besichtigung der Gegebenheit Ihre Söhne wieder mitnehmen, wurden diverse Vorkehrungen getroffen, damit die Eltern den bestmöglichsten Eindruck bekommen. Den Gefangenen wurde befohlen sich zu waschen und rasieren sowie die Zellen und das Gefängnis zu säubern. Die Identifikationsnummern wurden entfernt und Musik über die Lautsprecher abgespielt. Auch hochwertigeres Essen für die Gefangenen wurde serviert. Es wurde alles getan, damit sich die Familien und Freunde als Gäste im Gefängnis wohlfühlen. Die Gespräche mit den Gefangenen wurden auf zehn Minuten begrenzt und auch nur in der Anwesenheit eines Wächters bewilligt. Somit wurden die Eltern und Freunde auch Teil des Experiments (Zimbardo et al 1973).

Am darauffolgenden Tag hatte Zimbardo einen katholischen Priester, ein ehemaliger Gefängnisgeistlicher aus

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